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Spielberichte I  Saison 2010/11

10.10.2010 - 1. Spieltag: Klingenberg I - Mainaschaff I 4-4

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Nachdem die 2. und 3. Mannschaft unlängst ihre ersten Saisonkämpfe auf unterfränkischer Ebene bestreiten durften, war heute Klingenberg I an der Reihe, gegen Aufsteiger Mainaschaff die neue Saison in der Regionalliga Nordwest einzuläuten.

 

Unglücklicherweise reichte es für uns trotz klarer nomineller Vorteile nicht zum Sieg im Lokalderby, am Ende waren wir mit den geteilten Mannschaftspunkten sogar noch gut bedient.

 

Klaus Link entwickelte nach ungenauer Eröffnungsbehandlung des Schwarzen eine kritische Initiative im Zentrum. Obgleich Klaus anfänglich eine gute Möglichkeit ungenutzt ließ, seinen Gegner mittels d5-d6 vollends einzuschnüren, änderte sich nichts am Partieausgang, wurde er nach einer taktischen Finesse doch mit einem Qualitätsgewinn und einer hiermit einhergehenden Gewinnstellung belohnt.

 

An Brett 1 warf Fabians aggressive Spielführung heute nur teilweise Früchte ab. Zwar erreichte er mit den schwarzen Steinen dank eines positionellen Bauernopfers bald eine aktive Mittelspielstellung, fand daraufhin aber keine guten Fortsetzungszüge. Der zweischneidige Versuch mit Figurenopfer weitere Komplikationen zu generieren führte nach guter Verteidigung Künstlers zum Damentausch. Im resultierenden Endspiel hatte Weiß mit Leichtfigur gegen 2 Bauern wohl objektiv Vorteil, doch erhielt Fabian einen schönen Freibauern und gewisse Angriffschancen gegen den weißen Monarchen. Aufgrund der knappen Bedenkzeit waren beide Spieler in dieser unklaren Situation mit einem Remis zufrieden.

 

Tobias lieferte am zweiten Brett eine gute und solide Leistung ab. Schwarz vernachlässigte die Entwicklung und wurde prompt vor die unangenehme Wahl zwischen Bauernverlust oder gefährdeter Königsstellung gestellt. Michael Konik entschied sich für Ersteres, doch Tobias’ gute Technik führte nach zähem Kampf zum vollen Punkt im Läuferendspiel mit dem Mehrbauern.

 

Hans-Jörg remisierte an Brett 8 gegen Dr. Wanner, obwohl seine Klingenberger Mannschaftskollegen sich in der Eröffnung aufgrund der aktiven schwarzen Springer und der exponierten weißen Königsstellung wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang machten. Doch Hans-Jörg bewies Zähigkeit und konnte den Druck langfristig neutralisieren und einen wichtigen halben Punkt holen.

 

Bernds Partie endete auch mit einer friedlichen Einigung beider Spieler, obwohl ihm die schwarze Dominanz im Zentrum durchaus realistische Chancen auf einen Königsangriff gegeben hätte. Bernd entschied sich für eine positionellere Behandlung, die langfristig zu Vereinfachungen und Ausgleich führte.

 

Unser Captain Klaus Kraich war mit seiner Partie heute selbst nicht zufrieden. Er hatte eine schöne Mittelspielstellung erreicht, mit gutem Angriffspotential gegen den schwarzen König, verpasste jedoch den richtigen Zeitpunkt zum Angriff. Mit Minusqualität musste er schließlich in den Damentausch einwilligen und konnte trotz seines Läuferpaars Schwarz nichts mehr entgegensetzen, als dieser sich mit einem taktischen Trick einen Freibauern schuf.

 

An Brett 3 entkam Walter wie durch ein Wunder aus einer verloren geglaubten Stellung. Angesichts der tödlichen Angriffsdrohungen musste er in der Zeitnotphase Qualität und Bauern geben, zu allem Übel hatte der Weiße auch noch Raumvorteil. Jochen Schricker ging mit seinem riesigen Materialvorteil aber leichtfertig um und opferte seinen Freibauern, ohne dafür einen adäquaten Gegenwert zu erhalten. Nach anschließendem Damentausch sah die Welt für Walter doch schon wieder etwas heller aus: nur noch Minusqualität, zudem besaß Weiß ein Musterbeispiel für einen schlechten Läufer, dessen Wirkungsbereich von seinen eigenen Bauern beschränkt wurde. Als Schrickers restliche Bedenkzeit kurz vor dem 60.Zug die kritische 5-Minuten-Marke zu unterschreiten drohte, initiierte dieser auf dem Brett die dritte Wiederholung derselben Stellung, ohne sich dessen bewusst zu sein. Walter reklamierte korrekt und nach kurzer Überprüfung endete diese Partie mit der Punkteteilung.

 

Jürgen überzog am fünften Brett leider, was ein ausgeglichenes Endspiel hätte ergeben sollen. Ein pseudoaktiver Bauerndurchbruch stellte sich langfristig als kritische Schwächung der schwarzen Stellung heraus. Zwei isolierte Bauern waren einfach eine Schwäche zu viel - als im (gleichfarbigen) Läuferendspiel der erste Bauer fiel, war Marco Lindners Sieg nur noch eine Frage der Zeit.

Glückwunsch an die Mainaschaffer, die ihre Bewährungsprobe im ersten Mannschaftskampf der Regionalliga heute bestanden haben, wohingegen wir uns bei nächster Gelegenheit noch etwas steigern sollten.

[Fabian Englert]

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