SKK1982 - Internetpräsenz des Schachklubs 1982 Klingenberg - Spielberichte I 2015/16

Spielberichte I Saison 2015/16

 

9. Spieltag: Klingenberg I - Höchstadt/Aisch I 6,5 - 1,5

Der letzte Spieltag hatte heuer hauptsächlich symbolischen Charakter. Nachdem wir unsere Aufstiegschancen bereits verspielt hatten und für unsere Gäste aus Höchstadt/Aisch der rettende drittletzte Rang ebenfalls nicht mehr in mathematischer Reichweite war, konnten sich beide Teams einfach darauf konzentrieren, die Saison mit einer guten Leistung abzuschließen. Dabei wurden wir unserer Favoritenrolle gerecht und erreichten einen deutlichen (wenn auch etwas schmeichelhaften) 6,5-1,5-Sieg.

Den ersten Punkt des Tages durfte Klaus K. beisteuern, der die schwarzen Steine führte und in einem Paulsen-Sizilianer die Initiative übernahm.
Das taktisch komplexe Mittelspiel endete auf sehenswerte Art und Weise, als sich Klaus den Luxus erlaubte, seine beiden Türme zu opfern und dennoch im Gegenzug einen tödlichen Angriff einleiten konnte. (1-0)

Klaus L. erreichte ebenfalls einen schönen Angriffssieg. Nachdem sich sein junger Gegner frühzeitig strukturelle Schwächen zugezogen hatte, konnte Klaus mit entscheidendem Effekt am Königsflügel durchbrechen und eine Königsjagd eröffnen. Zwar schaffte es der schwarze Monarch auf seinem Weg durch das Zentrum tatsächlich bis zum Damenflügel, doch konnte er seiner Exekution letztlich auch dort nicht entrinnen. (2-0)

An Brett 4 führte Simon die weißen Steine gegen die Pirc-Verteidigung. Nachdem Simon in der Eröffnung Zeit durch ein Läufermanöver verloren hatte, konnte Schwarz im Mittelspiel die Stellung zu seinen Gunsten öffnen und einige Bauern gewinnen. Doch in der Folge verlor der Nachziehende völlig den Faden und beging mehrere taktische Ungenauigkeiten, die es Simon erlaubten, die Partie zu drehen und unsere Führung weiter auszubauen. (3-0)

Ebenfalls das nötige Quäntchen Glück besaß heute Jürgen, dessen Gegner in der Zeitnotphase eine vermutlich entscheidende taktische Ressource ungenutzt ließ.
In einem geschlossenen Sizilianer hatte Jürgen den weißen Königangriff einigermaßen gestoppt und versuchte entlang der geöffneten Linien am Damenflügel Druck zu machen.
Als sein Gegner die goldene Gelegenheit verpasste, mittels Springerabzug eine weitere Figur in Richtung des schwarzen Königs zu lenken, machte Jürgens b-Freibauer das Rennen. (4-0)

Am ersten Brett kostete Fabian ein Fehler in der Eröffnungsphase viel Bedenkzeit, doch dann entschied sich Weiß zu einer fragwürdigen Verwertung seines Vorteils.
Für den Gewinn eines Bauern erlaubte er Fabian nicht nur die Lösung all seiner Entwicklungsprobleme, sondern ließ auch seinen Springer im schwarzen Lager einsperren.
Kurz darauf agierte Fabian jedoch zu leichtsinnig und erkannte den entscheidenden Plan seines Gegners zu spät. Auf einmal drohte ein zweiter Bauer zu fallen und vor allem die Befreiung der gefangenen Leichtfigur. In diesem Stadium beschränkten sich die schwarzen Möglichkeiten bereits auf mit der Zeitnot assoziierte Schwindelchancen, doch Weiß blieb cool und ließ nichts mehr anbrennen. (4-1)

An Brett 2 war sich Tobias in der Eröffnung etwas unsicher, was die empfohlenen Theorievarianten in dem von ihm gewählten Abspiel gegen den sizilianischen Drachen anging.
Dies kostete ihn nicht nur Bedenkzeit, sondern brachte Schwarz auch eine schöne Mittelspielstellung ein, in welcher der "Drachenläufer" keinen Gegenspieler mehr besaß.
In der Folge entschied sich der der Nachziehende, in ein Schwerfigurenendspiel abzuwickeln, in dem er erst einmal einen Bauern gewann. Doch kurz darauf griff er fehl und Tobias konnte die schwarze Bauernstruktur am Königsflügel aufbrechen und einen vernichtenden Angriff einleiten. (5-1)

Walter führte die schwarzen Steine an Brett 5. In einer slawischen Abtauschvariante konnte Walter problemlos ausgleichen und später dank seiner Damenflügelmajorität sogar einen Vorteil erlangen. Leider spielte er in der Folge etwas ungenau und ließ seinen Gegner in ein remisliches Läuferendspiel entkommen, das dieser sicher verteidigte. (5,5 - 1,5)

Bernd wählte heute ein Damenbauernspiel und es ergab sich ein schwerblütiger positioneller Kampf. Doch nach und nach konnte Bernd kleine Vorteile anhäufen und in ein günstiges Endspiel abwickeln. Ein starker Freibauer, den der gegnerische Turm nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte, entschied die Partie schließlich zu unseren Gunsten. (6,5 - 1,5)

 

[Fabian Englert

 

 

8. Spieltag: Marktleuthen I - Klingenberg I 4 - 4

Stark ersatzgeschwächt traten wir in der vorletzten Runde den langen Weg zum designierten Aufsteiger Marktleuthen an.
Während die Heimmannschaft in absoluter Bestbesetzung am Start war, konnten wir den Ausfall von
Walter und Tobias personell nicht kompensieren und mussten zwei Bretter (Brett 7 und 8) kampflos abgeben. (0-2)

Nichtsdestotrotz entwickelte sich der Mannschaftskampf zu einer haarscharfen Angelegenheit, da sich die sechs laufenden Partien insgesamt sehr zu unseren Gunsten neigten.

Den ersten Sieg des Tages errang Simon an Brett 3 mit den weißen Steinen. Sein Gegner wählte die geschlossene Philidor-Verteidigung und erreichte zunächst eine akzeptable Stellung.
Simon musste das Läuferpaar aufgeben, erlangte im Gegenzug aber starken Druck entlang der c-Linie.
Das Duell endete abrupt, als dem Marktleuthener ein taktischer Fehler unterlief, er Materialverlust hinnehmen musste und direkt in einem hoffnungslosen Endspiel landete. (1-2)

Eine außerordentlich starke Vorstellung lieferte Klaus L. am sechsten Brett, der seinen ein oder anderen Aussetzer in dieser Saison offensichtlich gut überwunden hat und nunmehr eine exzellente Bilanz (6/8) vorweisen kann.
Mit den schwarzen Steinen bewies Klaus heute eine beachtliche taktische Vision, als er ein nicht besonders offensichtliches doppeltes Läuferopfer gegen die weiße Königsstellung entkorkte.
Auch unter Einsatz seiner beachtlichen Bedenkzeitreserven fand der Anziehende keine adäquate Verteidigung - falls es überhaupt eine solche gab.
Als sich der Rauch verzogen hatte, besaß Klaus jedenfalls eine klare Mehrfigur und ließ nichts mehr anbrennen. (2-2)

Ebenfalls überzeugen konnte Jürgen an Brett 5, der dank seiner Zentrumsmajorität das Brett von Beginn an dominierte.
Zu allem Übel wirkte der weißfeldrige Lb7 des Nachziehenden hinter der fixierten Bauernkette c6-b5 wie ein Gefangener.
Jürgen konnte seine entscheidenden positionellen Vorteile durch systematisches Spiel in einen Sieg ummünzen. (3-2)

Am zweiten Brett erreichte Klaus K. mit der 4...dxc4-Variante gegen die Réti-Eröffnung eine sehr gute Stellung.
Leider unterlief ihm im Zuge einer Abtauschoperation dann eine Ungenauigkeit und er musste mit seinem König auf d7 zurücknehmen.
Diesen Umstand nutzte der Anziehende geschickt. Indem er die schwarze Bauernkette am Damenflügel unterminierte, schuf er eine neue Angriffsbasis und konnte den exponierten König nun auch von der Seite angehen.
Gegen das weiße Druckspiel musste sich Klaus schließlich geschlagen geben. (3-3)

Bernd erhielt mit Schwarz im Meraner Halbslawen ebenfalls eine sehr gute Position aus der Eröffnung, konnte er doch den thematischen ...c5-Hebel unter günstigen Umständen durchsetzen.
Im Mittelspiel begann sein Gegner im Trüben zu fischen und opferte einen Bauern. Bernd akzeptierte die Herausforderung und besaß objektiv sicherlich die besseren Karten.
Dennoch sollte sich das Spiel auf Risiko für den Marktleuthener lohnen, als Bernd später unter Zeitdruck der entscheidende taktische Fehler unterlief. (3-4)

Bei Fabian an Brett 1 ergab sich ein typisches Königsindisches Szenario, in dem Weiß den Damenflügel beherrschte und Schwarz am Königsflügel Druck machte.
Im Mittelspiel entschied sich Fabian mit 18.Sb5?! wahrscheinlich nicht für den idealen Weg, seine Damenflügelinitiative voran zu treiben, doch selbst in den resultierenden Stellungen war die weiße Position tendenziell noch vorzuziehen.
Jedenfalls war es weniger die Stellung des Nachziehenden, sondern vielmehr dessen fehlende Bedenkzeit, die das schwarze Schicksal besiegelte.
Mit gerade einmal 5 Minuten in komplexer Lage gegen Fabians 40 Minuten ließ der entscheidende Fehler nämlich nicht lange auf sich warten. (4-4)

 

Glückwunsch an die Marktleuthener Schachfreunde, denen der Meistertitel in der Regionalliga Nord-West nun auch mathematisch sicher ist.

 

[Fabian Englert

 

 

7. Spieltag: Klingenberg I - Hof I 2,5 - 5,5

Die vermutlich entscheidende Niederlage im Aufstiegskampf der Regionalliga Nord-West mussten wir am Sonntag gegen unsere Gäste aus Hof hinnehmen.

Am fünften Brett wählte Walter die Botwinnik-Variante im Halbslawen.
Der hohe Bedenkzeitverbrauch des Anziehenden ließ anfangs vermuten, dass dieser mit der Theorie dieses scharfen Abspiels weniger gut vertraut war.
Diese erwies sich allerdings als vorschnelles Urteil, denn trotz seiner nominellen Außenseiterrolle spielte Weiß das Mittelspiel stark und bestrafte Walters Ungenauigkeiten mit außerordentlicher Präzision. (0-1)

Eine äußerst ärgerliche Niederlage musste Hans-Jörg einstecken, der die Partie gegen seinen jungen Gegner über weite Strecken dominierte, bevor er unter Zeitdruck völlig die Kontrolle verlor.
Gespielt wurde Holländisch, Leningrader Variante. Hans-Jörg, der die weißen Steine führte, gewann im Mittelspiel einen Springer für zwei Bauern.
Aus Sicht des Nachziehenden bestand das größere Problem aber nicht in seinem Materialnachteil, sondern in der Tatsache, dass Hans-Jörgs Figuren die Brettmitte beherrschten.
Das Unheil nahm seinen Lauf, als Hans-Jörg in absoluter Gewinnstellung einen Abzug übersah und seine Mehrfigur wieder abgeben musste.
Aufgrund des exponierten schwarzen Königs stand Weiß allerdings objektiv noch immer auf Gewinn, doch wie so oft in solchen Situationen folgte Fehler auf Fehler und so war es auf einmal Hans-Jörgs König, der mattgesetzt wurde. (0-2)

Simon wurde in der Eröffnung mit einem seltenen sizilianischen Abspiel (2...e6, 4...Lc5) konfrontiert. Er reagierte auf das schwarze Konzept mit einer sehr aggressiven zentralen Expansion.
Als es Schwarz jedoch gelang, die weiße Rochade zu verhindern und der weiße König auf f2 in der Schussbahn des Tf8 landete, erlangte der Nachziehende starken Druck.
Zwar konnte Simon später eine taktische Operation einleiten und formal eine Qualität gewinnen, doch die damit einhergehende Öffnung der Stellung bedeutete das baldige Ende des weißen Königs, der ins Kreuzfeuer der schwarzen Streitmacht geriet. (0-3)

Eine der wenigen positiven Nachrichten des Tages kam von Brett 6.
Klaus L. hatte anfangs positionellen Nachteil im Mittelspiel, da Weiß die bessere Leichtfigur und eine Initiative am Damenflügel besaß.
Doch als der Anziehende zu leichtfertig Linien am Königsflügel öffnete (24.g4?), wurde er ausgekontert. Klaus konnte einen Mattangriff einleiten und erfolgreich zu Ende führen. (1-3)

An Brett 1 erlangte Fabian mit Schwarz in einer seltenen Variante des Damengambits gutes Gegenspiel und konnte im Mittelspiel mehr und mehr die Initiative übernehmen.
Der kritische Moment war Fabians Rückgabe eines gewonnenen Bauerns (20...e5!, 21...Se6!), was das weiße Angriffspotential stark reduzierte.
Da Schwarz de facto eine positionelle Gewinnstellung besaß, war Weiß trotzdem gezwungen einen Alles-oder-Nichts-Angriff zu starten, den Fabian aber kaltblütig widerlegte. (2-3)

Jürgen stellte seinen Gegner mit den weißen Steinen in der Fianchetto-Variante gegen Königsindisch vor große Probleme.
Nach dem Damentausch verlor Schwarz seinen b5-Bauern ohne jegliche Kompensation und musste sich auf eine undankbare und aller Wahrscheinlichkeit nach hoffnungslose Defensivaufgabe im Endspiel vorbereiten.
Wie sich herausstellte, hatte der Nachziehende aber seinen glücklichen Tag, denn Jürgen ließ aufgrund eines Blackouts einen glatten Turm stehen und musste somit aufgeben. (2-4)

Nicht ganz so krass, aber ebenfalls unschön verlief die Partie von Klaus K. an Brett 3.
In einem für den Paulsen-Sizilianer typischen Mittelspiel erlangte Klaus mit Schwarz exzellentes Gegenspiel und besaß diverse vielversprechende Optionen (28...Le7, 28...Lxg3!? oder 28...De4+), die Weiß in der Zeitnotphase das Leben schwer gemacht hätten.
Stattdessen unterlief ihm mit 28...Lf3?? ein katastrophaler Fehler, der zu massivem Materialverlust führte und das schwarze Schicksal besiegelte. (2-5)

Bei Tobias ergab sich ein scharfes Mittelspiel mit heterogenen Rochaden. Als es Tobias verpasst hatte, mit 12.e5! klaren Vorteil zu erringen, war die Lage unklar.
Die folgenden Komplikationen meisterten beide Kontrahenten nicht fehlerfrei, doch schließlich neigte sich die Waage zugunsten das Schwarzen, als sich Tobias zu einem spekulativen, aber objektiv inkorrekten Figurenopfer verleiten ließ.
Nachdem Schwarz die Zeitkontrolle mit glatter Mehrfigur unbeschadet überstanden hatte, schien sein Sieg nur noch eine Formalität.
Doch der Nachziehende beging mit 43...La6?? einen groben Fehler, der es Tobias erlaubte, mittels 44.a4! ausreichend Gegenspiel zu generieren und noch ein Remis zu sichern. (2,5 - 5,5) 

 
[Fabian Englert]

 

 

6. Spieltag: Bad Neustadt I - Klingenberg I 2 - 6

Den Mannschaftkampf in Bad Neustadt konnten wir trotz Tobias' Ausfall nach mehreren Wendungen überraschend hoch für uns entscheiden.

Am dritten Brett wählte Simon das für Rossolimo-Sizilianer typische Manöver gegen ...d6-basierte Systeme und zerstörte die schwarze Bauernstruktur mittels Lxc6 bxc6 e5! dxe5. Die Doppelbauern auf c und e garantierten Weiß ausreichend positionelle Kompensation. In dieser unklaren Lage waren offensichtlich beide Spieler mit einer Punkteteilung zufrieden und so einigte man sich auf ein Kurzremis. (0,5 - 0,5)

Es folgte eine für uns böse Überraschung an Brett 7. Klaus L. hatte in einem Alapin-Sizilianer zunächst in Rekordzeit eine absolute Gewinnstellung herausgespielt.
Seines Bauernschutzes beraubt wankte der schwarze König hilflos gen Damenflügel. Leider verpasste Klaus es nun, die Initiative aufrecht zu erhalten und so den Sack zuzumachen.
Zwar konnte Klaus zwei Bauern gewinnen, doch im Gegenzug konnte Dr. Bittner endlich seine Figuren voll aktivieren. Jetzt brauchte es nur eine Unachtsamkeit und auf einmal war es Klaus' König, der sich im Mattnetz wiederfand. (0,5 - 1,5)

An Brett 1 errang Fabian einen souveränen Sieg gegen die etwas missglückte Tarrasch-Verteidigung seines Gegners.
Als Schwarz die Öffnung des Zentrums (9.e2-e4!) gegen seinen unrochierten König erlaubte, ließ der Materialgewinn nicht lange auf sich warten.
Nach Qualitätsverlust in hoffnungslosem Endspiel blieb dem Nachziehenden nur noch die Aufgabe. (1,5 - 1,5)

Walter wählte mit den schwarzen Steinen jene Variante des Meraner Halbslawen, die Anand 2008 in seinem WM-Match gegen Kramnik zweimal erfolgreich anwandte.
Offensichtlich war Walter deutlich besser vorbereitet als sein Gegenüber, hatte er doch einen Bedenkzeitvorteil von nahezu einer Stunde herausgearbeitet.
Die irrationale Stellung ging schließlich in ein Endspiel über, das tendeziell wohl günstig für Schwarz war.
Nichtsdestotrotz nahm Walter dankend das Geschenk seines Gegners an, welcher die Uhr vergaß und auf Zeit verlor. (2,5 - 1,5) 

Am zweiten Brett hatte Klaus K. mit Schwarz die Wiener Variante des Abgelehnten Damengambits gewählt.
Die Mittelspielstruktur, die sich ergab, spiegelte allerdings eher die klassische Hauptvariante des Angenommmen Damengambits wider.
Durch eine Unachtsamkeit verlor Klaus seinen b-Bauern.
Doch gegen den schwarzen Springer, der von d5 aus das b4-Vorpostenfeld kontrollierte und so den kompletten weißen Damenflügel lähmte, fand der Anziehende kein wirksames Rezept und willigte in ein Remis ein. (3-2) 

Bernd hatte die Eröffnungsphase gegen die Pirc-Verteidigung seines Gegners keine nennenswerten Vorteile gebracht.
Im Mittelspiel verlor (opferte?) er eine Figur gegen zwei Bauern, doch Schwarz agierte zunächst präzise und umschiffte alle taktischen Fallstricke.
Nun bestand mehrfach die Möglichkeit, den Damentausch zu erzwingen und somit in ein technisch gewonnenes Endspiel zu liquidieren.
Bernd stand nach eigener Aussage auch schon kurz davor, die Partie aufzugeben.
Erst als Schwarz die Fesselung seines Springers zu lange tolerierte, verkomplizierte sich die Lage wieder.
Doch damit, dass der Nachziehende völlig den Faden verlor und die ganze Partie ohne Zeitdruck einzügig einstellte, hätte wohl niemand gerechnet. (4-2)

Robert überzeugte erneut bei seinem zweiten Einsatz in dieser Saison.
Er wählte den Najdorf-Sizilianer und es ergab sich das typische Mittelspiel-Szenario mit weißem Angriff am Königsflügel gegen das schwarze Druckspiel am Damenflügel und gegen das Zentrum.
Der weiße Angriff zeigte auf jeden Fall nicht den gewünschten Effekt und plötzlich hatte Robert einfach eine Leichtfigur gewonnen.
Diesen Materialvorteil verwertete er in der Folge selbstbewusst durch gezielte Abtauschoperationen. (5-2)

Jürgen spielte eine extrem turbulente Partie gegen FM Hofstetter.
Auf der schwarzen Seite eines sizilianischen Igels besaß Jürgen zwar die typischen dynamischen Gegenressourcen, doch der weiße Raumvorteil schien zunächst der wichtigste Faktor zu sein.
Zur Zeitkontrolle opferte Weiß einen Bauern, um einen gefährlichen (Doppel-)a-Freibauern zu generieren.
Hieraus resultierte ein hochinteressantes Endspiel, das auf den ersten Blick günstig für Weiß schien.
Die Kombination aus a7-Bauer, c7-Turm und d7-Läufer gegen den passiven schwarzen Ta8 suggerierte, das Weiß in Bälde selbigen gewinnen würde.
Doch erstaunlicherweise ließ sich das obige weiße Figurentrio dank des ideal platzierten Sd4 nicht koordinieren (zumindest sah ich keine Möglichkeit - F.E.) und so begann die schwarze Bauernwalze am Königsflügel zu rollen und zu rollen.
Jürgen gab später seinen Springer auf und konnte im Gegenzug die letzten verbliebenen weißen Königsflügelbauern sowie den a7-Bauern eliminieren.
Mit aktivem König und vier verbundenen Freibauern war die Stellung jetzt definitiv günstig/gewonnen für Schwarz. Leider zeigte Jürgen nun technische Schwächen und verlor unnötigerweise seinen g-Bauern, wonach die Lage wieder völlig unklar war.
Wenig später zeichnete sich eine forcierte Variante ab, die ins Remis geendet hätte, was unter dem Strich wohl ein faires Resultat gewesen wäre.
Doch zur Verwunderung der Zuschauer überschritt Dr. Hofstetter die Bedenkzeit, wie schon sein Mannschaftskollege gegen Walter. (6-2)

 

[Fabian Englert]

 

 

5. Spieltag: Klingenberg I - Bad Königshofen I 5 - 3

Unsere Schachfreunde aus Bad Königshofen traten nur zu siebt an, wodurch Fabian bereits zum zweiten Mal in dieser Saison kampflos gewann. (1-0)

Bernd wählte die Abtauschvariante gegen das Angenommene Damengambit seines Gegners. Auf den offenen c- und d-Linien tauschten sich bald sämtliche Schwerfiguren und es verblieb ein steriles Leichtfigurenendspiel, in dem sich die Kontrahenten auf Remis einigten. (1,5 - 0,5)

Walter entwickelte sich gegen das Londoner System seines jungen Gegners im Geiste der Katalanischen Eröffnung. Im Mittelspiel erreichte der Anziehende Positionsvorteil, nachdem der verpflichtende Bauernvorstoß ...f7-f5 zu einer chronischen Felderschwäche e5 geführt hatte. In Zeitnot fand Weiß aber keinen konstruktiven Plan und wiederholte die Züge. (2-1)

Simon versuchte, das schwarze Königsfianchetto mit einem frühen h4 zu bestrafen, doch nach dem Tausch der schwarzfeldrigen Läufer machte die kompakte schwarze Stellung einen attraktiven Eindruck. Schließlich ergab sich ein Turmendspiel, das dynamisch ausgeglichen war. Den weißen Raumvorteil kompensierte Schwarz durch seine Kontrolle über die offene c-Linie. Als das Remis schon unvermeidbar schien, beging der Nachziehende einen katastrophalen Fehler - Weiß hätte nun die Drohung aufstellen können, in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln, was Schwarz nur durch entscheidenden Materialverlust im Turmendspiel hätte verhindern können. Leider ließ Simon in dieser Situation die nötige Wachsamkeit vermissen und nutzte den Fehler nicht aus - wenig später endete die Partie unentschieden. (2,5 - 1,5)

Einen spannenden Schlagabtausch lieferten sich Klaus K. und Gerd Jahrsdörfer an Brett 3. Klaus übernahm in der Eröffnungsphase die Initiative mittels doppeltem Bauernopfer. Seine beiden fantastischen Läufer und aktiven Türme garantierten ihm auch nach Damentausch anhaltenden Druck. Doch in der Folge gelang es Weiß durch Rückgabe des Mehrmaterials seine Stellung halbwegs zu konsolidieren und später sogar die Initiative zu übernehmen. Unter Zeitdruck fand Klaus keine Verteidigung gegen die weiße Angriffskombination aus Turm + 2 Springer + c-Freibauer. (2,5 - 2,5)

Klaus L. erreichte in der Eröffnung eine Traumstellung mit gedecktem d5-Freibauern, c4-Stützpunktfeld für seinen Springer und Druck über die halboffene f-Linie. Doch dann hatte Klaus einen unglaublichen Blackout und stellte eine glatte Leichtfigur ein. Die Situation war nun derart hoffnungslos, dass der ein oder andere wohl bereits das Handtuch geworfen hätte, doch Klaus fischte weiter im Trüben und sein Kampfgeist sollte tatsächlich belohnt werden. In der Zeitnotphase verlor Schwarz nämlich vollkommen die Kontrolle über seine Stellung, zunächst musste er seine Mehrfigur zurückgeben, dann erlitt er weiteren Materialverlust und landete kurzerhand in einem aufgabereifen Endspiel. (3,5 - 2,5)

Ein vergleichbares Schachwunder ereignete sich am Nebenbrett, an dem Jürgen die schwarzen Steine führte. In einer altindischen Eröffnung erreichte Weiß eine fantastische Druckstellung im Zentrum und am Königsflügel. Durch äußerst energisches Angriffspiel rückte Benedikt Weikert dem schwarzen Monarchen zu Leibe und erlangte einen tödlichen Angriff. In hoffnungsloser Lage gab Jürgen einen Turm her, um zumindest die direkten Mattdrohungen zu verhindern, im Gegenzug erhielt er nur ein paar Bauern und die weiße Initiative bestand fort. Doch erneut wurde einem Bad Königshofener die Zeitnotphase zum Verhängnis, denn Weiß traf in selbiger gleich mehrere fragwürdige Entscheidungen hintereinander und erlaubte Jürgen die Partie noch einmal zu drehen. Nach der Zeitkontrolle besaß Schwarz dann statt Minusturm mit Dame, 2 Läufern und 3 Bauern gegen Dame, Turm und 2 Bauern einen entscheidenden Vorteil, den Jürgen sicher verwertete. (4,5 - 2,5)

Am zweiten Brett musste Tobias eine undankbare und langwierige Defensivaufgabe bewältigen, nachdem er im Mittelspiel einen Bauern verloren hatte und sein Versuch, einen Königsangriff zu starten, nicht den gewünschten Effekt gebracht hatte. Nach langem Kampf gelang es Tobias, in einem Springerendspiel durch Figurenopfer alle Bauern des Schwarzen rechtzeitig zu eliminieren und ein Remis zu erreichen. (5-3)

 

[Fabian Englert]

 

 

4. Spieltag: Würzburg I - Klingenberg I 4 - 4

 

Im Kampf um die Tabellenspitze der Regionalliga Nord-West lieferten wir uns gegen die Würzburger Erste ein schwerblütiges Gefecht.

Bernd wurde mit der "Fantasie-Variante" gegen Caro-Kann konfrontiert (1.e4 c6 2.d4 d5 3.f3!?) und er wählte mit 3...e6 ein besonders solides Abspiel. Nachdem Bernd den weißen Angriff weitestgehend neutralisiert hatte, offerierte er im Mittelspiel ein Remis, das der Anziehende akzeptierte. (0,5 – 0,5)

Am achten Brett brachte Klaus L. uns zeitweise in Führung, nachdem er in einem sizilianischen Stellungstyp die Initiative übernommen hatte. Als der Anziehende seinen schwarzfeldrigen Läufer abtauschen musste, konnte Klaus mit entscheidendem Effekt am Damenflügel angreifen. (1,5 – 0,5)

An Brett 2 gelang es FM Rupp nicht, Tobias' unkonventionelle Behandlung des Nimzoinders zu bestrafen (auf a3 spielte Tobias den Lb4 nach e7 zurück anstatt standardmäßig auf c3 zu tauschen). Als Tobias seine Entwicklung erfolgreich beendet hatte, bekam er ein Remis angeboten, welches er nach Absprache mit unserem Mannschaftsführer annahm. (2-1)

In Jürgens Partie ergab sich eine Standardstellung der Réti-Eröffnung. Schwarz entschied sich für ein sehr interessantes Bauernopfer, um zentrale Vorpostenfelder für seine Leichtfiguren zu erhalten. In der Folge wurde Klaus Gehlert seiner Favoritenrolle gerecht und konnte Jürgen in den taktischen Komplikationen überspielen und den Mannschaftskampf ausgleichen. (2-2)

Simon bekam am vierten Brett einen unserer Angstgegner der letzten Jahre vorgestzt - Can Ersoez. In typisch aggressiver Manier setzte dieser dazu an, seine Figuren in Richtung des schwarzen Königs zu steuern und seiner Sammlung einen weiteren Sieg im Grand-Prix-Angriff gegen Sizilianisch beizufügen. Erfreulicherweise für uns behielt Simon einen kühlen Kopf und konnte durch taktische Verteidigungszüge die weiße Attacke stoppen und daraufhin selbst einen entscheidenden Gegenangriff auf den weißen König starten. (3-2)

Am ersten Brett wählte Fabian ein Flankensystem gegen den Stonewall-Aufbau des Nachziehenden. Weiß wickelte in ein Endspiel ab, in dem ihm sein Läuferpaar und der Druck auf das schwarze Zentrum positionellen Vorteil versprachen. Allerdings machte Schwarz mit einem Bauernopfer bald klar, dass er keine passive Verteidigung beabsichtigte. Gegen diese starke praktische Entscheidung reagierte Fabian fehlerhaft, woraufhin die schwarze Initiative bald außer Kontrolle geriet. Trotz seiner knappen Bedenkzeit ließ IM Vavra Fabian daraufhin keine Chance mehr, in die Partie zurückzukommen. (3-3)

Walter überraschte seinen Gegner mit einem seltenen Abspiel in der Wiener Partie, das ihm zwar zunächst keinen klaren Positionsvorteil, aber einen extremen Zeitvorteil (zeitweise fast 1 Stunde mehr) brachte. In einem Schwerfigurenendspiel konnte Walter zunehmend Fortschritte erzielen und schließlich ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern erreichen. Leider fand Walter hier nicht den korrekten Gewinnweg und erlaubte einen für Schwarz wichtigen Bauerntausch. Obgleich er noch lange weiter auf Sieg spielte, musste er sich schließlich gegen die schwarze Verteidigungsführung á la Philidor der Punkteteilung fügen. (3,5 – 3,5)

Somit lag unsere ganze Aufmerksamkeit nun auf der Partie von Mannschaftsführer Klaus K., welcher einen kritischen Vorteil herausgespielt hatte. Vermutlich hatte Klaus bereits im Mittelspiel einen direkten Gewinn gegen den exponierten schwarzen König verpasst, doch auch im Endspiel Dame + Läufer mit einem Mehrbauern gegen Dame + Springer sah die schwarze Lage nicht gerade rosig aus. Unter großem Zeitdruck entschied sich Klaus gegen einen Damentausch, welcher wohl in einem gewonnenen Leichtfigurenendspiel resultiert hätte. Zwar hatte Klaus mit seiner Fortsetzung die nicht unberechtigte Hoffnung, ein Mattnetz gegen den schwarzen König zu knüpfen, doch nach einer Vielzahl an Schachs gab es keinen offensichtlichen Weg für Weiß, weitere Fortschritte zu erzielen. Nun gelang es Schwarz, seine Figuren zu koordinieren und in dieser Marathonpartie ein Remis durch Dauerschach zu erzwingen. (4-4)

 

[Fabian Englert]

 

 

3. Spieltag: Kronach I - Klingenberg I 3 - 5

 

Der Spitzenspieler unserer Gastgeber fiel krankheitsbedingt aus, dies bescherte Fabian einen kampflosen Punkt und uns die schnelle Führung. (1-0)

An Brett 4 akzeptierte Walter das Remisangebot seines Gegners, nachdem Weiß in einem Lf4-Grünfeldinder einen frühen Damentausch herbeigeführt hatte. (1,5 - 0,5)

Bernd wählte heute die Trompowsky-Eröffnung und ließ das thematische Lxf6 unmittelbar folgen. Dadurch besaß Bernd zwar die bessere Bauernstruktur, doch der Kronacher erhielt im Gegenzug starken Druck auf den schwarzen Feldern. In unklarer Lage einigten sich die Kontrahenten dann auf die Punkteteilung. (2-1)

Jürgen erreichte über eine ungewöhnliche Zugfolge eine Stellung des abgelehnten Königsgambits. Mit den schwarzen Steinen setzte er zum Schlag gegen die weiße Zentralstellung von der Flanke, ...b7-b5, an. Im Zuge dieser taktischen Komplikationen beging der Anziehende einen groben Fehler und verlor eine Figur für unzureichende Kompensation. Diesen Vorteil spielte Jürgen souverän nach Hause. (3-1)

Bei Klaus L. ergab sich im Mittelspiel ein taktischer Schlagabtausch, der zu einem für Klaus klar vorteilhaften Endspiel führte. Leider ließ Klaus daraufhin zu, dass Schwarz durch einen taktischen Trick weiter vereinfachen konnte. Hieraus resultierte ein Bauernendspiel, das Klaus nicht gewinnen konnte. (3,5 - 1,5)

Simon wurde im Franzosen mit dem seltenen 3...a6-System gegen seinen Tarrasch-Aufbau konfrontiert. Seinen isolierten Damenbauern löste er später mittels d4-d5 auf. Als Schwarz künstlich rochierte, schien es, als ob Simons dynamische Vorteile gute Gewinnchancen geben sollten. Doch der Kronacher verteidigte sich in dieser Phase geschickt und konnte die Partie ins Remis vereinfachen. (4-2)

Roberts Sizilianer wurde mit der Alapin-Variante entgegnet. Im Mittelspiel "gewann" der Kronacher das Läuferpaar und hatte die etwas bequemere Stellung. Robert verstand es aber gut, seinen Positionsnachteil auf ein Minimum zu beschränken und so konnte er allmählich ausgleichen. In einem Leichtfigurenendspiel stellte der Anziehende schließlich seine Gewinnversuche ein. (4,5 - 2,5)

Am zweiten Brett erreichte Klaus K. mit Schwarz in der Struktur des Abgelehnten Damengambits eine gute "Carlsbad-Stellung". Gegen den weißen Minoritätsangriff konnte Klaus ausreichend Spiel im Zentrum und am Königsflügel generieren. Da der Mannschaftskampf bereits zu unseren Gunsten entschieden war, akzeptierte der Kronacher Klaus' Friedensangebot. (5-3)

 

[Fabian Englert]

 

 

2. Spieltag: Klingenberg I - Kirchenlaibach I 5,5 - 2,5

 

Das erste Heimspiel der Saison gegen unsere oberfränkischen Gäste aus Kirchenlaibach endete mit einem 5,5 - 2,5 - Sieg zu unseren Gunsten.

Ein heftiger Schlagabtausch fand an Brett 8 statt, als Klaus L. einen Bauern opferte, um Angriffschancen gegen den schwarzen Königsflügel zu generieren. Durch eine Unachtsamkeit des Nachziehenden kam Klaus zum Einschlag Txf7 und gewann entscheidendes Material. (1-0)

Bernd konnte ebenfalls einen vollen Punkt beisteuern. Durch eine taktische Operation gewann Bernd einen Bauern und hatte zudem diverse weitere Trümpfe in der Hand (gedeckter c5-Freibauer und guter Springer gegen schlechten Läufer des Schwarzen). (2-0)

Nun erzielten unsere oberfränkischen Gäste den Anschlusstreffer an Brett 7. Anfänglich hatte Jürgen mit seiner 1...g6-Eröffnung eine fantastische Druckstellung gegen das weiße Zentrum erreicht, doch leider resultierte hieraus nur eine völlig unklare Position mit Schwerfiguren und ungleichfarbigen Läufern. Die Könige beider Partien waren exponiert, doch der Mattangriff des Weißen schlug zuerst durch. (2-1)

Fabians Eröffnungsexperiment mit der Aljechin-Verteidigung verlief erfolgreich, im Mittelspiel war die aktive schwarze Stellung klar vorzuziehen. In der technischen Phase fand Fabian aber nicht den besten Weg zur Verwertung seines Vorteils und räumte seinem Gegner unnötigerweise gute Remischancen ein, die der Anziehende aufgrund seiner Zeitnot aber nicht realisierte. (3-1)

Am dritten Brett konnte Klaus K. mit seiner Eröffnungsphase ebenfalls zufrieden sein - der Gegner erlaubte Klaus in einem Paulsen-Sizilianer den zentralen Gegenschlag ...d7-d5 unter günstigen Umständen.
Durch eine Unachtsamkeit verlor Klaus einen zentralen Bauern, er konnte aber dank seiner aktiven Figuren ausreichend Kompensation generieren, um ein Remis zu sichern. (3,5-1,5)

Simon wählte gegen 1...e5 seines Gegners die schottische Eröffnung und die Partie steuerte aufgrund massiver Abtauschoperationen bald einem Endspiel entgegen. Beide Parteien besaßen 2 Türme, aber es war zuerst nicht klar, wessen Leichtfigur sich als stärker erweisen würde. Simon konnte durch bedachte Bauernzüge seinen Raumvorteil vergrößern, was zugleich den Wirkungsbereich des schwarzen Springers einschränkte, und Schwarz so vor große Probleme stellen.
Als dieser einen Bauern verlor, schien der weiße Sieg nahe, doch schlussendlich konnte der Kirchenlaibacher eine klassische Remisfestung errichten, die Simon mit König und Läufer nicht durchbrechen konnte. (4-2)

Walter musste sich mit dem Grand-Prix-Angriff auseinandersetzen (1.e4 c5 2.Sc3 Sc6 3.f4). Der weiße Königsflügelangriff wirkte bedrohlich, nachdem Walter in der Eröffnung Zeit durch ein Damenmanöver verloren hatte.
Doch durch ein starkes Qualitätsopfer konnte Walter die weiße Attacke stoppen und selbst die Initiative übernehmen, was ihm ein gewonnenes Leichtfigurenendspiel einbrachte. Hier agierte Walter leider nicht präzise genug und ließ seinen Gegner mit einem Remis entkommen. (4,5 - 2,5)

Tobias spielte eine komplexe Partie, die geprägt war von den verzahnten Bauernketten beider Seiten. Nach einem turbulenten Mittelspiel ergab sich ein Endspiel, in dem Tobias zwar Druck hatte, die kompakte schwarze Stellung aber nicht einfach zu knacken schien.
Das Turmendspiel war bereits recht vereinfacht, doch der weiße Raumvorteil erwies sich schließlich als entscheidender Faktor. Tobias verstand es gut, diesen Trumpf zu nutzen und sicherte uns einen weiteren Sieg. (5,5 - 2,5)

 


[Fabian Englert]

 

 

1. Spieltag: Mömbris I - Klingenberg I 3-5

 

Zum Saisonstart in der Regionalliga Nord-West wurden wir in Mömbris unserer Favoritenrolle gerecht und erreichten einen zu jedem Zeitpunkt ungefährdeten 5-3-Sieg.

Die erste Entscheidung fiel an Brett 6. Bernd glich mit den schwarzen Steinen in einem 4.e3-Slawen relativ problemlos aus und einigte sich mit seinem Gegner im frühen Mittelspiel auf die Punkteteilung. (0,5 - 0,5)

Klaus K. bekam heute Königsindisch vorgesetzt und wählte dagegen den Sämisch-Angriff. Es ergab sich eine scharfe Partie mit heterogenen Rochaden. Klaus kombinierte sein Druckspiel am schwarzen Königsflügel mit einem zentralen Bauerndurchbruch und stellte Schwarz vor große Probleme. Als der Nachziehende durch eine Fesselung eine Figur verlor, gab er sich geschlagen. (1,5 – 0,5)

Bei Fabian an Brett 1 fiel bereits im Eröffnungsstadium die Vorentscheidung, als Schwarz in der Fianchetto-Variante des Taimanov-Sizilianers zu früh …b7-b5 spielte und e4-e5 zuließ. Aufgrund der Öffnung des Zentrums konnte Fabian seine Kräfte nun in Windeseile mobilisieren, da er ständig Drohungen gegen König und Dame des Schwarzen aufstellte. Nach gut 20 Zügen wählte er eine der vielen Möglichkeiten, seine dynamischen Vorteile in einen entscheidenden Materialgewinn umzumünzen. (2,5 – 0,5)

An Brett 5 wurde Walter mit einem Hybridsystem aus Najdorf-und Drachenvariante konfrontiert. Auch wenn der schwarze Bauernsturm optisch eindrucksvoll wirkte, hatte Walter die Situation unter Kontrolle und besaß mit seiner zentralen Dominanz den wichtigeren Trumpf. Schließlich entschloss sich sein Gegner für ein optimistisches Qualitätsopfer, das Walter aber souverän widerlegte. (3,5 – 0,5)

Klaus Link verließ schon in der sehr frühen Eröffnungsphase die ausgetretenen Pfade (1.e4 c6 2.d3 e5!? 3.Sf3 d6), doch konnte er in der Folge mittels …f7-f5 gutes Gegenspiel erreichen. Auch nach Damentausch stand der weiße Königsflügel noch etwas unter Druck, was den Anziehenden wohl dazu brachte, Remis anzubieten. Da uns diese Punkteteilung hochwahrscheinlich den Sieg sicherte, akzeptierte Klaus. (4 – 1)

Jürgen hatte den Réti-Aufbau gewählt und im Mittelspiel war die Partie zunächst im Gleichgewicht. Dann aber beging Schwarz mit 23…f7-f6? einen folgenschweren Fehler, da nun seine Königstellung chronisch schwach war. Jürgen nutzte dies später zu einem Bauerngewinn und konnte in gegnerischer Zeitnot anschließend in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln. (5 – 1)

Tobias geriet im frühen Mittelspiel unter Druck, als er dem Anziehenden erlaubte, die Bauernkette c6-b5 mittels d4-d5 zu unterminieren. Später schien es allerdings so, als ob Tobias die Lage wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte – zwar besaß Weiß im entstandenen Doppelturmendspiel noch einen Mehrbauern, aber auch einen geschwächten Königsflügel, so dass die Stellung eher remisträchtig war. Leider zeigte Tobias heute nicht seine besten Defensivqualitäten und geriet in der Folge langsam aber stetig auf die Verliererstraße. (5 - 2)

Simon spielte Königsindisch und wurde mit dem modischen Krasenkow-System konfrontiert. Weiß erreichte seine Idealstellung, konnte er doch den Königsflügel versiegeln und hatte freie Hand am Damenflügel. Wie typisch für solche Stellungstypen entschloss sich der Anziehende mittels Figurenopfer durchzubrechen und hatte nach der Zeitnotphase eine strategische Gewinnstellung. Doch dann spielte der Mömbriser ungenau und ließ massives schwarzes Gegenspiel zu. Ein Remis durch das Errichten einer Festung war jetzt sicher möglich, doch beging Simon den letzten Fehler und landete in einem hoffnungslosen Turmendspiel. (5 – 3)

 

[Fabian Englert]

 

 

 

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